DERBYSTARS - im Portrait von gestern bis heute - #10 RICHARD GRENIER | |||
Als ich in der Saison 1983/84 als Dreikäsehoch mit meinem Vater zu den Spielen des VSV ging, schrie ich mir für
zwei Spieler die Seele aus dem Leib – Marcel Sakac und Richard Grenier. Der Kanadier wurde als Ersatz für Dennis
Houle geholt und dominierte die österreichische Bundesliga gleich in seiner ersten Saison für den VSV. Wie alles begann
Richard Grenier wurde am 18. September 1952 in Montreal geboren. Wie es sich für einen richtigen kanadischen Jungen gehört,
begann er bald mit dem Eishockey. Das erste Mal offiziell in Erscheinung getreten ist er im Jahre 1969 bei den Rosemont Nationals
mit drei Assists in sechs Spielen doch schon in seiner nächsten Saison für die Quebec Remparts erreichte er beachtliche 99 Punkte
(23 Tore, 76 Assists) in nur 62 Spielen. Einer seiner Mannschaftskollegen war der später sehr erfolgreiche NHL Stürmer Guy Lafleur,
der in 1127 NHL Partien 1353 Punkte machte. Nach einem weiteren Jahr in den Minors bei den Verdun Maple Leafs (102 Punkte - 46 Tore,
56 Assists), wechselte er im Jahr 1972 in die AHL zu den New Haven Nighthawks. Die Saison war eher durchwachsen mit für ihn bescheidenen
39 Punkten, davon waren aber immerhin 19 Tore. Das Positive im Jahr 1972 für Richard Grenier war, dass er von den New York Islanders
als Nummer 65 (in der 5. Runde) gedraftet wurde. "Good Old Europe" ruft
Viel Geld war in den Minors noch nie zu holen und Richard Grenier sah sich nach lukrativeren Möglichkeiten um. Er musste nicht lange warten.
Bereits während der Saison 1979/80 wechselte er von Nova Scotia zur VEU nach Feldkirch. Dort verzückte er die Fans mit 103 (!) Punkten
(60 Tore, 43 Assists) in nur 34 Spielen. Trotz dieses Erfolges ging er im Jahr danach zu Leipas Lahti in die finnische Liga. Er war neben
Tormann Don Cutts der einzige Legionär dort und tat, was er auch im Ländle getan hatte – er scorte! Am Ende der Saison war er mit 50 Punkten
in 36 Spielen der Punktekönig seines Teams. Die Jahre 1981 – 1983 verbrachte Richard Grenier in der Schweiz, wo er beim EHC Arosa in der
2. und 1. Schweizer Liga spielte. Auf nach Villach!
1983 bekam er das Angebot von Villach. Dort war man bei der Verpflichtung von Legionären vorsichtig geworden. Im Jahr zuvor schickte man
Douglas Palazzari wegen mangelnder Einstellung und Fitness nach Hause. Noch so eine Pleite wollte man sich und den Fans ersparen. Aber
Richard Grenier widerlegte von Anfang an alle Befürchtungen und stellte die Verstärkung dar, die man sich von ihm erhoffte! Gleich in der
ersten Saison unter Trainer Hermann Knoll eroberte er in Österreich sowohl den Titel des Punktekönigs (115 Punkte) als auch den des
Torschützenkönigs (52 Tore). Neben ihm spielen beim VSV damals: Marcel Sakac, Arno Cuder, Rick Cunningham (Spielertrainer), Engelbert Linder,
Giuseppe Mion, Helmut Keckeis, Klaus und Leo Sivec, Norbert Taschwer, Gerald Rauchenwald, Helmut Petrik, Kruno Sekulic, Walter Wiedmaier,
Gottfried Kenzian, Dietmar Juvan, Peter Raffl, Norbert Taschwer und Christian Dolinar. Im Grunddurchgang erreichte der VSV hinter Feldkirch
Platz zwei. Die Meisterrunde brachte keine Veränderung – mit zwei Punkten Rückstand auf Feldkirch wurde man Zweiter. In der 18. Runde des
Grunddurchganges gelang es Grenier beim 10:2 Erfolg des VSV vier Tore zu schießen. Selbiges vollbrachte er noch einmal gegen Graz in der 21.
Runde (9:4 Sieg) und gegen Stadlau in der 26. Runde (5:0 Erfolg).
Ende einer langen und erfolgreichen Laufbahn
An der Drau war für den Goalgetter kein Platz mehr, weder als Spieler noch als Trainer. Da vertraute man in der Saison 1987/88 auf Dave Farrish,
Grant Martin, Cam Plante (für kurze Zeit) und Ken Strong. So ging Grenier zum WEV, doch den Zenit seiner Karriere hatte er überschritten. Bildquellen:
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